Mit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ist in Deutschland eine Trendwende zu registrieren: die Anzahl der baulichen Aktivitäten am gesamten Baubestand – der zu mehr als 60% aus Gebäuden der Nachkriegszeit besteht – wächst schneller als die Anzahl der Neubauten. In anderen europäeischen Länder ist ähnliches zu erkennen. Diese Trendwende bringt einen Paradigmenwechsel mit sich: die entwerferische Tätigkeit verschiebt sich immer mehr in Richtung Veränderung des Vorhandenen. Daraus folgt zurecht, dass das Verändern als immer wichtigere heutige und zukünftige Planungsaufgabe des Architekten gesehen werden kann, somit überwiegend moderne Gebäude Objekte der Planung sein werden. Die Rede ist von der gängigen oder alltäglichen Architektur der Nachkriegszeit, die direkt aus den Modellen der Moderne der 20er Jahre abgeleitet werden kann. Bedarf diese Art der Planung und diese Art von Gebäuden besonderer Kompetenzen? Ist diese Planung von ideologischen Vorurteilen gegenüber moderner Architektur verzerrt? Sind die Architekten und die Ausbildung an Architekturschulen dafür vorbereitet? Wie weit ist die Debatte und die entwickelte Praxis in Bezug auf Veränderung von modernen Gebäuden? Wie lassen sich moderne Gebäude verändern? Wie anders als Bauten anderer Zeitepochen? Sind die klassischen Strategien der Denkmalpflege an modernen Bauten übertragbar? In wieweit ist das moderne Postulat der Kürzlebigkeit eingetroffen? Diese Fragen werden in dem Vortrag behandelt, und dafür wird auf theoretische sowie empirische Daten zurückgegriffen, wobei der Akzent nicht auf den technischen, sondern auf den architektonischen Entwurf gelegt wird.
LICATA, G. (2009). Transformabilität und Moderne. In Programmzeitschrift Neu. ÖGFA - # 4/2009 Oesterreichische Gesellschaft fuer Architektur (pp.10-11). Vienna : ÖGFA - Oesterreichische Gesellschaft fuer Architektur.
Transformabilität und Moderne
LICATA, Gaetano
2009-01-01
Abstract
Mit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ist in Deutschland eine Trendwende zu registrieren: die Anzahl der baulichen Aktivitäten am gesamten Baubestand – der zu mehr als 60% aus Gebäuden der Nachkriegszeit besteht – wächst schneller als die Anzahl der Neubauten. In anderen europäeischen Länder ist ähnliches zu erkennen. Diese Trendwende bringt einen Paradigmenwechsel mit sich: die entwerferische Tätigkeit verschiebt sich immer mehr in Richtung Veränderung des Vorhandenen. Daraus folgt zurecht, dass das Verändern als immer wichtigere heutige und zukünftige Planungsaufgabe des Architekten gesehen werden kann, somit überwiegend moderne Gebäude Objekte der Planung sein werden. Die Rede ist von der gängigen oder alltäglichen Architektur der Nachkriegszeit, die direkt aus den Modellen der Moderne der 20er Jahre abgeleitet werden kann. Bedarf diese Art der Planung und diese Art von Gebäuden besonderer Kompetenzen? Ist diese Planung von ideologischen Vorurteilen gegenüber moderner Architektur verzerrt? Sind die Architekten und die Ausbildung an Architekturschulen dafür vorbereitet? Wie weit ist die Debatte und die entwickelte Praxis in Bezug auf Veränderung von modernen Gebäuden? Wie lassen sich moderne Gebäude verändern? Wie anders als Bauten anderer Zeitepochen? Sind die klassischen Strategien der Denkmalpflege an modernen Bauten übertragbar? In wieweit ist das moderne Postulat der Kürzlebigkeit eingetroffen? Diese Fragen werden in dem Vortrag behandelt, und dafür wird auf theoretische sowie empirische Daten zurückgegriffen, wobei der Akzent nicht auf den technischen, sondern auf den architektonischen Entwurf gelegt wird.File | Dimensione | Formato | |
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Descrizione: abstracts del tema dell'intervento nel simposio in tedesco, italiano, francese e inglese
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